25. Januar 2023 – Streik am BER – BVD & FBB & Luftsicherheit

Die Tarifverhandlungen in allen drei Tätigkeitsbereichen Bodenverkehrsdienste, Flughafengesellschaft und Luftsicherheit am BER finden aktuell keine Lösung. Deshalb werden jetzt alle Beschäftigten zur Unterstützung der laufenden Verhandlungen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.


Bodenverkehrsdienste – Nach bereits drei Verhandlungsterminen gibt es hier noch immer kein Ergebnis. Die Positionen der beiden Seiten liegen vor allem bei der Laufzeit des Tarifvertrages weit auseinander. Die Forderung der Beschäftigten nach 500 € mehr im Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten wird mit einer Laufzeit des Tarifvertrages von 36 Monaten durch die Arbeitgeber beantwortet. Diese Laufzeit lehnen wir ab. Aufgerufen sind alle Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste am BER der Swissport, Airline Assistance Switzerland und WISAG. Zusätzlich sind zum Partizipationsstreik auch die Beschäftigten der Aviation Services Network und Airport Service Pool GmbH aufgerufen, da ihre Firmen nicht im Arbeitgeberverband sind, den Tarifvertrag auf Grundlage der Allgemeinverbindlichkeit anwenden.


Flughafengesellschaft – Es haben bereits zwei Verhandlungstermine stattgefunden, ohne das ein Verhandlungsergebnis erzielt werden konnte. Hier gibt es auch eine Forderung nach 500 € mehr im Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die aktuellen Vorstellungen des Arbeitgebers bleiben sowohl bei der Erhöhung als auch bei der Laufzeit deutlich hinter den Forderungen der Beschäftigten zurück. Aufgerufen sind alle Beschäftigten der Flughafengesellschaft Berlin/Brandenburg.


Luftsicherheit

In sieben Verhandlungsrunden zur Erhöhung der Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags-, Feiertags- und Samstagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Mehrarbeit hat es faktisch keinerlei Fortschritt gegeben. Die Verhandlungen wurden im Januar und Februar 2020 aufgenommen und dann wegen der Pandemie erst einmal nicht fortgeführt. Erst nach der Entgelttarifrunde 2022 war der BDLS bereit wieder zu verhandeln, aber OHNE ERGEBNIS! Hier gibt es bis heute kein Signal der Arbeitgeber überhaupt eine Lösung finden zu wollen. Sie wollen schlicht weg die bisherige Situation aussitzen. Aufgerufen zum Streik sind alle Beschäftigten der Securitas, der Frasec, der ESA und der ICTS am BER.

Deshalb haben sich die Tarifkommission jetzt darauf verständigt, ihre berechtigten Forderungen mit Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen durchzusetzen. Um ein deutliches Signal zu setzen, findet der Warnstreik bei allen Unternehmen zeitgleich am 25. Januar 2023 von 3.30 Uhr bis 23.59 Uhr statt. Mit dem Warnstreik wollen wir dafür sorgen, dass unsere Forderungen von den Beschäftigten unterstützt werden und die Arbeitgeber ihre Position aufgeben und konstruktive Lösungen suchen.

Zu dem Streik sind alle ver.di-Mitglieder aufgerufen. Natürlich dürfen auch alle Nichtmitglieder mitstreiken und sollten das auch tun. Denn auch sie wollen am Ende von den Erhöhungen der Gehälter bzw. Zuschläge profitieren. Es ist die Entscheidung, ob unsere Forderungen unterstützt werden sollen, oder die Position der Arbeitgeber gestärkt werden soll. Natürlich sollte man unsere Forderung auch zusätzlich mit der Mitgliedschaft unterstützen. Den Mitgliedsbeitrag der Gewerkschaft zu sparen, ist eine ganz schlechte Idee. Wenn sich nur wenige Kolleginnen und Kollegen engagieren, werden die Tarifergebnisse für alle schlechter. Der vermutliche Vorteil wird zur teuren Zeche, wenn dann die Tariferhöhungen mau ausfallen.


Ablauf des Warnstreiks – Wir werden am 25. Januar ab 3.30 Uhr an den ZKSen mit Streikposten stehen und den Warnstreik beginnen. Wer nach 3.30 Uhr und vor 23.59 Uhr seinen Dienst antreten sollte, meldet sich erst gar nicht zum Dienst und beteiligt sich bis zum Streikende am Streik. Wer schon vorher begonnen hat, verlässt seinen Arbeitsplatz mit Streikbeginn. Folge ist, dass der Arbeitgeber kein Gehalt zahlt, aber auch seinen normalen Betrieb nicht aufrechterhalten kann. Eine Abmeldung beim Arbeitgeber, wenn man mitstreikt, ist nicht erforderlich. Eure arbeitsvertraglichen Pflichten ruhen während des Warnstreiks. Ver.di- Mitglieder bekommen von ver.di Streikgeld. Ab dem 26.1.23 ab 0 Uhr läuft dann der Betrieb wieder normal.


Kundgebung Willi-Brandt-Platz 10 Uhr – Ab 8 Uhr sammeln wir uns dann auf dem Willi-Brandt-Platz direkt vor dem BER. Hier wird es eine Verpflegung der Streikenden geben, die Streikgelderfassung erfolgen und um 10 Uhr eine große Kundgebung, auf der einige Reden gehalten werden und zu der wir auch explizit die Presse einladen werden. Bitte erscheint alle zu der Kundgebung. Zeigt, dass ihr der BER seid, die Menschen, die hier arbeiten und das ohne euch hier nichts geht. Ab 14 Uhr planen wir dann die Streikkundgebung nach und nach aufzulösen. Auch Kolleginnen und Kollegen die erst am Nachmittag arbeiten würden, sollten zu der Kundgebung kommen. Ihre eigentliche Arbeit wird aufgrund des Warnstreiks nicht erfolgen. Natürlich sollten auch die Kolleginnen und Kollegen zum Warnstreik kommen, die an dem Tag eigentlich frei haben. Sie können aber so die Forderungen unterstützen. Leiharbeitskräfte dürfen übrigens nicht als Streikbrecher eingesetzt werden. Wendet euch bitte an euren Arbeitgeber und teilt mit, das euer Betrieb bestreikt wird. Euer Arbeitgeber könnte euch dann an dem Tag woanders einsetzen. Natürlich dürfen Auszubildende der FBB ebenfalls mitstreiken.

Gute Tarifergebnisse werden uns nicht geschenkt, wir müssen sie gegenüber unseren Arbeitgebern einfordern und durchsetzen. Ein erfolgreicher Warnstreik kann genau die Bewegung bei den Arbeitgebern erzeugen, die wir in den Verhandlungen benötigen. Bleibt diese Bewegung am Verhandlungstisch aus, können weitere Streiks folgen.


Möchten Sie diesen Artikel weiterempfehlen?