Jeden Tag, rund um die Uhr, halten wir dieses Land am Laufen. Wir befördern Menschen und transportieren Güter. Ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft – ohne uns läuft nichts.

Trotzdem haben viele Beschäftigte finanzielle Sorgen, insbesondere jetzt, da die Preise für Lebensmittel und Energie so enorm gestiegen sind. Für viele reicht das Gehalt nicht mehr aus und manche müssen sogar Wohngeld oder andere Leistungen vom Staat beziehen. Die Folgen sind ein erheblicher Personalmangel, überlastete Kolleg*innen und eine Gefährdung der Wirtschaft und öffentlichen Infrastruktur in Deutschland.

Im öffentlichen Personennahverkehr ist die Situation verheerend. Über Jahre wurde Personal abgebaut, während die angebotenen Verkehrsleistungen stetig gestiegen sind. Infolgedessen fehlen bis 2030 rund 110.000 Beschäftigte. Schon jetzt fallen viele Verkehrsangebote aufgrund des bestehenden Personalmangels aus.

In allen Bereichen des Luftverkehrs fehlen noch immer rund 20 Prozent der Beschäftigten. Seit dem Chaos-Sommer letztes Jahr, in dem viele Menschen ihre Koffer mit stundenlanger Verspätung oder gar nicht mehr bekommen haben und Flüge in großer Zahl gestrichen worden sind, hat sich die Situation kaum verbessert.

In der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, ge- nau wie bei der Autobahn GmbH des Bundes stellt sich das Bild identisch dar. Viele Stellen bleiben längerfristig oder dauerhaft unbesetzt. Die Folgen der anfallenden Mehrarbeit bedeuten zusätzlichen Stress und zahlreiche Überstunden für alle Kolleg*innen.

Eine Änderung dieser Situation wird es nur dann geben, wenn Arbeitsplätze attraktiver werden. Und dazu gehört vor allem eine deutlich bessere Bezahlung – und zwar im gesamten öffentlichen Dienst. Unsere Forderungen nach 10,5%, mind. 500 Euro sind daher mehr als berechtigt!

Ebenso richtig und wichtig sind die Forderungen nach einer Entgelterhöhung bei den Bodenverkehrsdienstleistern und nach einer Erhöhung der Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags-, Feiertags- und Samstagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Mehrarbeit im Bereich der Luftsicherheit.

Nach unseren ersten Warnstreiks an den Flughäfen, im öffentlichen Nahverkehr, bei den Wasser- und Schifffahrtsämtern und den kommunalen Häfen, haben die Arbeitgeber im Öffentliche Dienst ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt, dass u.a. die Forderung nach einem Mindestbetrag komplett ignoriert. In der Luftsicherheit liegt auch nach sieben Verhandlungsrunden (!) kein Angebot vor, ebenso wenig wie bei den Bodenverkehrs- dienstleistern.

Wir, die das Land am Laufen halten, haben einen Anspruch auf höhere Löhne, bessere Tarifverträge und Anerkennung unserer Leistung.

Gemeinsam mit unseren Kollegen von der EVG setzen wir dem fehlenden Respekt der Arbeitgeberseite unsere geballte Kraft entgegen! Wir machen deutlich, dass ohne uns kein Bus fährt, kein Flugzeug fliegt, keine Eisenbahn rollt, kein Schiff geschleust und keine Güter abgefertigt werden.

Mit unserem heutigen Warnstreik fordern wir die Arbeitgeberverbände und Unternehmen auf, endlich auf unsere Tarifforderungen einzugehen und mit uns gemeinsam für zukunftsfähige öffentliche Dienstleistungen, insbesondere im Verkehrsbereich, zu sorgen.

Dafür streiken wir heute und auch weiterhin, sollten sich die Arbeitgeber nicht bewegen. Wir haben den län- geren Atem, denn wir bewegen Deutschland!


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