Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) rufte am Flughafen BER Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle tätig sind, zu einem ganztägigen Warnstreik am Montag, dem 24. April 2023 auf.

In der letzten Woche hatte ver.di bereits Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Köln/Bonn, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden zu ein- bis zweitägigen Streiks aufgerufen. Es ist im Zusammenhang mit dem Streik an den genannten Flughäfen zu zahlreichen Flugausfällen oder – streichungen gekommen.


Hintergrund ist, dass ver.di seit Jahren mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) in Verhandlungen steht, um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen zu erhöhen. Trotz der Streiks hat es auch in Gesprächen mit dem BDLS mit dem Ziel, gemeinsam eine Konfliktlösung zu finden, bisher keinen Durchbruch gegeben. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, da es für Arbeit an Samstagen und Sonntagen keine Verbesserungen bringt, für Arbeit in der Nacht erst ab 22 Uhr und nicht ab 20 Uhr Zuschläge und der Zuschlag nicht auf 25 Prozent angehoben werden soll. Für Mehrarbeit/Überstunden wollen die Arbeitgeber für Voll- und Teilzeitbeschäftigte auch künftig faktisch keine Zuschläge zahlen.

„Die ver.di Tarifkommission hatte die Hoffnung, dass das erste Angebot der Arbeitgeber und der Verhandlungstermin nach Ostern ein positives Signal sind und auf Streiks im Osterreiseverkehr verzichtet“, so Wolfgang Pieper von der Gewerkschaft ver.di. In diesen Verhandlungen am 11. und 12. April 2023 haben aber die Arbeitgeber kein verbessertes Angebot unterbreitet.

„Deshalb waren die Streiks jetzt erforderlich und ein Signal der Streikbereitschaft der Luftsicherheitsfachkräfte. Wir fordern den BDLS noch einmal nachdrücklich auf, am 27. und 28. April ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen und nicht weiter auf Zeit zu spielen, sonst drohen weitere Streiks im Luftverkehr im Mai und an Pfingsten“, so Pieper weiter.


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